Ein bei Arbeitnehmern weit verbreitetes Missverständnis ist, im Krankheitsfall nicht gekündigt werden zu dürfen. Doch ein Arbeitgeber hat das Recht, unter gewissen Umständen auch während einer Erkrankung eine Kündigung vorzunehmen.

Wann Krankheit zur Kündigung führen kann

Das Arbeitsrecht sieht vor, dass bei häufiger Kurzerkrankung eine Fehlzeit von insgesamt 20% innerhalb von drei Jahren mit einer Kündigung einhergehen kann. Bei einer Langzeiterkrankung beträgt dieser Wert 24 Monate Fehlzeit in einem Zeitraum von drei Jahren. Im Streitfall entscheidet das Gericht mittels einer sogenannten Zukunftsprognose: es wird anhand vergangener Fehlzeiten prognostiziert, ob es krankheitsbedingt zu weiteren massiven Ausfällen kommen wird, die das Unternehmen belasten. Ist der betriebliche Prozess durch das Fernbleiben beeinträchtigt, fällt das Urteil für den Arbeitnehmer in der Regel negativ aus. Eine juristische Beratung durch einen Anwalt für Arbeitsrecht, bspw. in München, kann im Vorfeld Klarheit schaffen.

Kündigungsschutz

Aufgrund seiner Unterlegenheit ist ein Arbeitnehmer unter gewissen Bedingungen vor willkürlicher Kündigung geschützt, sofern er nicht gegen die Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber verstößt. Jeder Arbeitnehmer eines Unternehmens, das mindestens 10 Vollzeitmitarbeiter beschäftigt, der seit mindestens 6 Monaten für das Unternehmen tätig ist, steht unter Kündigungsschutz. Rechtsgrundlage bildet das Kündigungsschutzgesetz (KSchG). Es verhindert jedoch nicht eine Kündigung im Krankheitsfall bei oben genannten Fehlzeiten. Bestimmte Personengruppen (Schwangere, Schwerbehinderte etc.) gelten als besonders schützenswert und sind unkündbar, sofern kein schwerwiegendes Vergehen oder Fehlverhalten im Raum steht.

Juristische Prüfung bei Ungewissheit

Besteht die Vermutung, dass eine Kündigung ungerechtfertigt erfolgt, schafft eine juristische Prüfung Klarheit für den Arbeitnehmer. Auch für den Arbeitgeber kann eine juristische Unterstützung hilfreich sein. Generell gilt jedoch, dass eine Kündigung wegen Krankheit zulässig sein kann.

Kündigung einer 24-Stunden-Pflegekraft bei Krankheit

Für Haushalte, die eine 24 Stunden Pflege durch polnische Pflegekräfte in Anspruch nehmen, verhält es sich so, dass der Haushalt nicht der direkte Arbeitgeber ist, sondern die Betreuungskraft bei einem Unternehmen in Osteuropa wie bspw. Polen, Rumänien, Bulgarien, etc. angestellt ist. Eine Kündigung – ganz egal mit welcher Begründung – kann daher nur direkt beim Arbeitgeber erfolgen. Davon unberührt ist natürlich die Erbringung der Dienstleistung (24 Stunden Pflege daheim). Ist die entsandte Betreuungskraft krank, sorgt die deutsche Vermittlungsagentur bzw. deren osteuropäische Partner für einen schnellstmöglichen Ersatz, um so die durchgängige Betreuung sicherzustellen. Erfahren Sie hier mehr zu den rechtlichen Voraussetzungen: Legalität 24 Stunden Betreuung. Generell wichtig ist hierbei auch die Beachtung des Mindestlohns in Deutschland, der auch für ausländische Betreuungskräfte gilt: Mindestlohn polnische Pflegekräfte.

Jacura bringt als Vermittlungsagentur Pflegekräfte in deutsche Haushalte und berät Sie im Rahmen der Pflegeberatung gerne unverbindlich zum Thema 24 Stunden Betreuung.