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Startup-Matratzen Stiftung Warentest 2016 - One Fits All Matratzen im Test

One fits All im Test: Matratzen Startups Stiftung Warentest 2016 – Follow Up Seniorenbetten

Im Internet werden vermehrt auch Matratzen verkauft. Das Motto der „One fits All Matratze“ ist im Zuge dessen in den letzten beiden Jahren ziemlich populär geworden.

Sucht man online nach Begriffen wie Matratze oder Matratze Test erscheinen bei vielen Portalen, Suchmaschinen, etc. häufig Anzeigen einiger Matratzen-Start-Ups, die jeweils nur eine einzige Matratze anbieten, die für jedermann passend sein soll.

Einhergehend mit diesem Boom hat nun auch die Stiftung Warentest einige One fits All Matratzen getestet. Wir von Jacura haben letztens ja einen Test der Stiftung Warentest beleuchtet im Hinblick auf Matratzen für Senioren (s. hier mehr zu unserem Artikel Matratzen Stiftung Warentest 2016). Hierauf sowie generell auch auf einige Aspekte und Tests möchten wir im Folgenden eingehen. Doch vorab noch kurz das Konzept der OFA-Matratzen erklärt.

 

Das Konzept One fits All (OFA)

Im Internet kommen immer neue Anbieter auf. Die Matratzen dieser Startups heißen u.a. Bruno, Emma, Eve, Filip Lenz, Muun oder Smood. Die Matratzen inkl. Zubehör wie Decken und Kissen werden meist sehr voll­mundig beworben.

In der Regel wird eine einzige „One-fits-all“-Matratze angeboten, den Kunden 100 Tage Probeschlafen angeboten und dabei mit Preisen geworben, die oftmals deutlich günstiger sind (oder sein sollen) als die stationäre Konkurrenz. Zudem soll diese jeweils einzig passende Matratze den Interessenten den Kaufentscheidungsprozess erleichtern, denn das ist ja meist der komplizierte Part beim Matratzenkauf – aber sicher auch der wohl wichtigste, um eine passende Matratze zu finden.

 

Kritik und Zukunft der Matratzen Startups

Dieses Konzept hat jedoch viele Kritiker. So hinterfragt auch der Fachverband Matratzen-Industrie nun Matratzen-Startups in einem kritischen Statement:

„Zurzeit erleben Online-Shops einen regelrechten Boom, die unter dem Motto „one-fits-all“ nur ein Matratzenmodell anbieten, das für jeden Menschen geeignet sein soll. Eine perfekte Matratze, die sich jedem Schläfer optimal anpasst und die man noch dazu bis zu 100 Tage lang zuhause testen kann? Das klingt nach einer phantastischen Idee!

Bei genauem Hinschauen ist allerdings zu hinterfragen, wie ein solches Versprechen eingelöst werden kann und ob es überhaupt erstrebenswert ist. Denn bei einem Schuh, Kleid oder Anzug suchen wir ja auch nicht nach einem Produkt, das allen passt sondern im Gegenteil nach einem Modell, das optimal und möglichst individuell zu uns selbst passt.“

Weiter heißt es:

„Es ist leicht nachvollziehbar, dass eine Matratze u.a. zum individuellen Körperbau und Gewicht des betreffenden Menschen passen muss, um diese wichtigen Funktionen zu erfüllen. Besondere Schlafbedürfnisse oder gesundheitliche Beschwerden sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Wenn man sich dies alles klar macht, dürfte es also eigentlich gar nicht erstrebenswert sein, nach einem „one-fits-all“-Produkt zu suchen, sondern nach einer perfekt auf den einzelnen Menschen abgestimmten Matratze, die individuell ergonomisch richtiges Liegen gewährleistet. Aus diesem Grund bieten klassische Matratzenhersteller unterschiedliche Modelle in verschiedenen Härtegraden an.“

Zugleich hinterfragt der Verband die Stiftung Warentest und deren Testverfahren:

„Leider hat auch die Stiftung Warentests in den letzten Jahren mit der Durchführung ihrer Matratzentests dazu beigetragen, dass viele Verbraucher heute die Bedeutung unterschiedlicher Härtegrade und der individuellen Auswahl der Matratze vernachlässigen. Denn Stiftung Warentest prüft jede Matratze nur in einem Härtegrad und jene Produkte bekommen die besten Noten, auf denen die meisten Menschen gut liegen. Dafür wurden Ende 2012 vier unterschiedliche Köperbau-Typen eingeführt, nach denen Matratzen getestet werden. Mit diesen Typen werden aber nach eigenen Angaben der Stiftung Warentest nur zwei Drittel der Bundesbürger erfasst, was im Umkehrschluss bedeutet, dass über 26 Millionen Deutsche durch das Raster fallen. Es ist fraglich, ob diese Menschen mit einer "one-fits-all"-Matratze gut bedient sind. Mehr zum Thema Stiftung Warentest erfahren Sie hier.“

Quelle: http://www.matratzenverband.de/
Verbraucherportal/Thema+aktuell/

 

Zukunft der One fits all Matratzen

Generell stellt sich die Frage, wie sich der Matratzen-Markt in Zukunft entwickelt. Wie in vielen jungen Online-Märkten werden vermutlich nicht alle Startups überleben. Dies sieht auch Branchenkenner Winfried Titze in einem Interview mit der Fachzeitschrift t3n so:

„„Der Markt wird nicht so schnell wachsen, dass es sich für alle Player rentieren würde“, sagt Unternehmensberater Winfried Titze, der sich seit über 25 Jahren mit der Branche beschäftigt. Für einen „Winner-takes-all“-Markt hält er Matratzen aber auch nicht.“

Quelle: http://t3n.de/news/hype-um-matratzen-startups-742205/

 

Matratzen Startups Stiftung Warentest

Wie eingangs erwähnt, hat die Stiftung Warentest nun einige dieser Online-Matratzen getestet (s. https://www.test.de/Matratzen-im-Test-1830877-0/). Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den folgenden Test der Stiftung Warentest:

https://www.test.de/Matratzen-im-Test-1830877-tabelle/neueLifestyleMatratzen/

Schon mal vorweggenommen: Der Test kommt nicht mit durchgängig guten Testergebnissen daher, denn laut Meinung der Stiftung Warentest beherr­schen nicht alle Anbieter die Matratzen­produktion so gut wie das eigene Marketing. Lediglich zwei Anbieter der fünf getesteten wurden mit Gut bewertet.

Diese fünf wurden getestet: Bruno, Emma, eve, muun und smood.

Bruno
Die Bruno Matratze, gegründet von Felix Baer und Andreas Bauer und mit Sitz in Berlin, bekam ein „Befriedigend (2,7)“ im Test. Die Matratze besteht aus einer Latex- und Kaltschaumschicht.

Gesamturteil: „Befriedigend (2,7)“

Emma
Die Emma-Matratze bekam lediglich die Note „Ausreichend“. Die Matratze weist drei Lagen auf: Hypersoft, Memory-Viskoschaum und Kaltschaum. Vor allem große und schwere Schläfer lägen auf dieser Matratze nicht gut, sagen die Tester. Jedoch wirbt Emma mit einem optimalen Schlafergebnis „unabhängig von Körper- und Schlaftyp.“

Gesamturteil: „Ausreichend (4,2)“

Eve
Die drei Lagen der Eve: Viskoschaum, Komfortschaum und Kaltschaum. Die Versprechen von Eve bezeichnen die Tester der Stiftung als „Angebereien“. Die Eve Matratze sei eine der schlechtesten Matratzen, die jemals getestet wurde. Eve enthalte hohe Mengen des vermutlich krebserzeugenden Flammschutzmittels TCCP. Beim Testen bzw. Liegen seien die Testschläfer quasi „einer Kuhle“ versunken und konnten sich nur „mühsam herauswälzen.“

Gesamturteil: „Mangelhaft (4,7)“

Eve wehrte sich jedoch umgehend: In Großbritannien, wo Eve gegründet wurde, seien Brandschutzmittel bei Matratzen vorgeschrieben, was in Deutschland anders ist. Inzwischen sei das TCCP, obwohl nach eigenen Recherchen gesundheitlich nicht bedenklich, in den Eve-Produkten für den deutschen Markt nicht mehr enthalten.

Muun
Muun stammt ebenso wie Bruno aus Berlin. Das Urteil der Tester zu „Muun“ fällt ausreichend aus – siehe Emma.

Gesamturteil: „Ausreichend (4,1)“.

smood
Zufrieden waren die Testlieger mit der „Smood“, einer Eigenmarke des Online-Möbelhauses Home24. Nicht optimal lägen darauf nur „große Menschen mit Bauch und schrankförmige Seitenschläfer“. Die anderen neuen Matratzen im Test seien nur etwas für kleine und leichtgewichtige Personen oder kleine Menschen mit einem Schwerpunkt rund um das Becken.

Allerdings hob sich der Versender Home24 bei dem Test nicht wirklich im Service bzw. der Lieferung hervor, da zuerst anstelle der bestellten Matratze ein Couchtisch versendet wurde. Erst nach elf Tagen fand der Umtausch mit der Matratze statt.

Gesamturteil: „Gut (2,3)“

Bodyguard
Die Matratze „Bodyguard“ (die sog. Anti Kartell Matratze) von der Firma Bett1, schon im Mai 2015 als „die beste je getestete Matratze“ ausgezeichnet, ist abermals gelobt worden. Sie sei das einzige Modell, auf dem alle Schlaftypen gut liegen könnten.

Gesamturteil: „Gut (1,8)“

An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass das Testverfahren der Stiftung Warentest gewisse Kritikpunkte zu verkraften hat wie oben bereits erwähnt. Auch stellt sich die Frage, wieso eine Matratze immer wieder genannt wird, wenngleich die Testergebnisse gut sind. Es gibt aber vermutlich viele weitere mit guten Noten bzw. Matratzen, die ebenfalls sehr gut sind, aber nicht bzw. nicht wiederholt im Fokus der Tester stehen. Das liegt aber wohl in der Natur der Sache.

Casper, Simba & Co.
Die Casper-Matratze, quasi die erste One fits all Matratze, stammend aus den USA, ist erst seit kurzem in Deutschland aktiv und deshalb nicht mit getestet worden.

Generell könnte unserer Meinung nach auch eine Vielzahl weiterer dieser OFA-Matratzen getestet werden, denn mittlerweile existieren viele dieser Anbieter wie Felix, Sleeping Duck, Filip Lenz, usw. mit teils variierenden Matratzen. Auch schon länger tätige Anbieter von Online-Matratzen könnten einbezogen werden, die primär online verkaufen, aber verschiedene Matratzen inkl. Lattenrosten anbieten und so passende und günstige Schlaflösungen für nahezu jede Person anbieten. Auch bieten mittlerweile stationär tätige Händler solche Matratzen an, sowohl stationär als auch direkt online bestellbar.

Unser Fazit

Nimmt man das Konzept dieser Matratzen genauer unter die Lupe und zieht die Testergebnisse heran, kann man unserer Auffassung zu dem Schluss gelangen, dass One fits all Matratzen nicht wirklich für jedermann geeignet sind, sondern jeweils nur für eine gewisse Zielgruppe an Menschen bzw. Schlaftypen. Auch hier ist also ein Probeliegen angesagt und das wird wohl immer so bleiben. Für Senioren scheinen uns deshalb andere Matratzen besser geeignet. Wie letztens schon hier in unserem Blog geschrieben, gibt es weitere Matratzen Tests der Stiftung Warentest, die mehr oder weniger etablierte Matratzen(-marken) testen und mit einer oft insgesamt positiveren Bewertung davonkommen.

Bei Fragen zur Pflegeberatung und 24 Stunden Betreuung kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter 05731/ 86 60 280 oder über unser Kontaktformular. Mehr über Jacura erfahren Sie auf der Seite Vermittlungsagentur Pflegekräfte.

Gerne beraten wir Sie auch unverbindlich über die Kosten einer 24h Betreuung (siehe auch hier: Kosten 24 Stunden Betreuung), die wichtige Bescheinigung A1, zur Frage, ob die 24 Stunden Pflege steuerlich absetzbar ist und ganz generell die 24h Betreuung deutschlandweit. Die meist gestellten Fragen finden Sie unter Fragen 24 Stunden Pflege und Betreuung.

 

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