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Restless-Legs-Syndrom Betreuung im Rahmen einer 24 Stunden Pflege

Restless-Legs-Syndrom Betreuung – Tipps und Hilfen

Definition

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist der englische Begriff für das Syndrom der ruhelosen Beine; ebenfalls bekannt unter Wittmaack-Ekbom-Syndrom oder Willis-Ekbom disease. Das Syndrom zeichnet sich aus durch in Ruhe und nachts verstärkte und tags sowie während Bewegung verringerte Missempfindungen. Hinzu kommt ein erhöhter Bewegungsdrang in den Füßen und Beinen und seltener auch in den Armen, häufig einhergehend mit unwillkürlichen Bewegungen. Das Syndrom wird zu den extrapyramidalen Hyperkinesien gezählt. Im Deutschen wird von unruhigen Beinen geredet, doch setzt sich auch umgangssprachlich zunehmend die Abkürzung RLS, manchmal aufgelöst zu „Rastloser Schlaf“, als Krankheitsname durch. Das Syndrom gehört nach dem Klassifikationssystem für Schlafstörungen „International Classification of Sleep Disorders“ zu den schlafbezogenen Bewegungsstörungen. Die Störungen sind individuell unterschiedlich stark bis hin zur neurologischen Erkrankung.
Thomas Willis hat in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zum ersten Mal die Krankheitszeichen beschrieben. 1861 benannte der deutsche Kliniker Theodor Wittmaack die Erkrankung nach ihrem auffälligsten Symptom, den unruhigen Beinen, als Anxietas tibiarum. Die letztendliche Bezeichnung Restless Legs wurde 1945 von dem Stockholmer Neurologen Karl-Axel Ekbom ausgesprochen.1

Anzeichen und Symptome

Das Leitsymptom des Restless-Legs-Syndroms ist der erhöhte Bewegungsdrang, den die Betroffenen verspüren. Desweiteren kommt es zu Missempfindungen in den Beinen, seltener in den Armen, welche sich unterschiedlich äußern können. Einige Patienten sprechen von einem Ziehen oder Reißen, andere beklagen Druckschmerz oder Kribbeln. Gemeinsam ist aber der Ursprung der Beschwerden aus der Tiefe des Beines. Es kann zu einer kurzzeitigen Verbesserung der Symptome kommen, wenn die Patienten sich bewegen, aufstehen oder umhergehen.
Die Nachtruhe der Erkrankten ist häufig unruhig oder gestört, da sich die Beschwerden krankheitstypisch in Ruhe, vor allem abends oder nachts stark erhöhen. Folgesymptom dieser Tatsache ist die erhöhte Müdigkeit des Patienten am Tag, hinzu kommen Leistungs-und Konzentrationsschwäche. Häufig sind genau das die Symptome, die den Betroffenen den Weg zu einem Arzt weisen.
Die Lebensqualität der Patienten ist stark eingeschränkt, da ebenfalls ruhige Freizeitbeschäftigungen wie zum Beispiel ein Kinobesuch, Autofahren, längeres Sitzen oder das Lesen eines Buches die beschriebenen Missempfindungen hervorrufen können und der Mensch hierdurch zur Bewegung gezwungen wird.
Unter Periodic Limb Movements (PLM) versteht man die regelmäßig wiederkehrenden Bewegungen der Beine, welche die Erkrankten unwillkürlich während der Schlafphasen oder im wachen Zustand tätigen. Diese sind in 80% der Fälle erste Symptome des Restless Legs Syndroms, treten aber auch bei anderen altersbedingten Krankheiten auf.
Die Häufigkeit und Stärke der Beschwerden kann patientenabhängig sehr stark variieren. Einige Betroffene werden zwar von einem Bewegungsdrang geplagt, haben aber keinerlei Empfindungsstörungen in den Beinen. Das Restless Legs Syndrom hat einen chronisch-progedienten Verlauf. Dieses bedeutet, dass die Erkrankung schleichend voranschreitet, die Symptome sich jedoch verstärken. Am Anfang des Syndroms können die Symptome in Schüben auftreten, in der Zwischenzeit tauchen bei den Patienten keinerlei Beschwerden auf.2

Ursachen von RLS

Über die genauen Ursachen des Restless Legs Syndroms können Experten bis zum heutigen Zeitpunkt nur Vermutungen aufstellen. Es wird angenommen, dass es sich bei der Erkrankung um eine Fehlfunktion des Nervenstoffwechsels handelt, da sich die Symptome meist gut mit Medikamenten behandeln lassen, welche in der Wirkweise stark dem vom Körper produzierten Nervenbotenstoff Dopamin ähneln.
Wissenschaftler vermuten, dass die unruhigen Beine zum Teil auch vererbt werden können, da vom Syndrom häufig mehrere Familienmitglieder betroffen sein können. (familiäres RLS) Sind die Geschwister oder Eltern erkrankt, steigt das Risiko zu RLS stark an. Desweiteren erhöhen bestimmte Veränderungen in den Erbanlagen (DNA) die Wahrscheinlichkeit, an den Restless Legs zu erkranken.
Der Ursprung der Erkrankung beinhaltet noch einige Mitauslöser, da andere Grunderkrankungen oder bestimmte Einflüsse von außen zur Entstehung der unruhigen Beine beitragen können. (sekundäres RLS) Hierzu gehören:

  • Eisenmangel
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Polyneuropathie (Erkrankung der Nerven, vor allem bei Diabetes)
  • Schwangerschaft: Im Verlauf einer Schwangerschaft kommt es bei manchen Frauen vorübergehend zu unruhigen Beinen. Diese Beschwerden tauchen nach der Geburt dann aber nicht mehr auf.
  • Nervenreizungen, zum Beispiel verursacht durch einen verengten Rückenmarkskanal
  • Medikamente können RLS auslösen oder sogar noch verstärken. Diese sind beispielweise Psychopharmaka, wie Neuroleptika oder Antidepressiva wie Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer oder Mirtazapin. Weiterhin kann es durch ein Mittel gegen Übelkeit, das weit verbreitete Metoclopramid (MCP) vermehrte Restless Legs Beschwerden geben.3
  • Psychiatrische Symptome: Viele an RLS Erkrankte weisen starke psychische Krankheiten wie Depressionen auf. Eine Depression ließ sich in 60 Prozent der Fälle nachweisen, Spannungskopfschmerzen in 30 Prozent. Weiterhin sind Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und Angststörungen vermehrt. Die Depression ist häufig Vorreiter der RLS bedingten Anzeichen. Folglich ist diese nicht unbedingt eine Folge der chronischen Beschwerden. Es wird vermutet, dass beide Erkrankungen einen gemeinsamen Ursprung haben. RLS Patienten sprechen gegensätzlich zu anderen psychisch bedingten Krankheiten in den meisten Fällen nicht über ihre Beschwerden, auch nicht gegenüber ihren engsten Verwandten oder ihrem behandelnden Arzt. Der Grund hierfür ist vermutlich, dass die Patienten zu ängstlich sind, dass sie ihre Empfindungsstörungen nicht verständlich genug darstellen können und nicht ernst genommen werden. Bekommt der Erkrankte jedoch das Gefühl des Vertrauens und das er ernst genommen wird, kommt es zu einer Erleichterung und er kann ausführlich über die jahrelangen, einsam bekämpften Qualen erzählen.
  • Soziale Probleme4

Therapie

Bei den meisten RLS-Betroffenen kann bereits eine Milderung der Beschwerden eintreten, wenn einige Lebensweisen und Alltagsbedingungen verändert werden. Zum Beispiel kann bei der sogenannten sekundären RLS eine Behandlung einer Grunderkrankung, wie dem Eisenmangel, eine Besänftigung der Krankheitssymptome hervorbringen. Von großer Bedeutung ist, dass die Individualität des einzelnen Menschen berücksichtigt wird. Daher ist es ratsam, ruhig mehrere Mittel auszutesten, um das Wirksamste für sich heraus zu finden, um eine Linderung der Beschwerden zu erreichen; ein Allheilmittel gibt es leider nicht. Hier nun einige kleine, aber hilfreiche Veränderungen des Tagesablaufs, welche die Beschwerden reduzieren können:

  • Eine regelmäßige körperliche Betätigung wie zum Beispiel ein abendlicher Spaziergang. Eine regelmäßige Bewegung kann die unruhigen Beine positiv beeinflussen und ist gut für die Gesundheit.
  • Ein erholsamer Schlaf: dieser wird durch eine angenehme Schlafatmosphäre positiv beeinflusst. (ruhiges, abgedunkeltes Schlafzimmer, frische Luft, ein bequemes Bett)
  • Kalt-Warme Wechselbäder und Massagen der Beine reduzieren die Beschwerden.
  • Besonders am Abend sollte auf Zigaretten, Kaffee und Alkohol verzichtet werden.

Bei Patienten, die jedoch ein mittelschweres bis starkes Restless Legs Syndrom vorweisen, reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus und es besteht die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie. Häufig nehmen Patienten Medikamente zu sich, welche die Symptome des RLS hervorrufen oder verstärken können. Daher ist es bedeutsam, vor einer Therapie alle Medikamente zusammen mit dem Arzt in ihrer Wirkweise zu überprüfen. Der behandelnde Arzt kann Risiken und Nebenwirkungen abschätzen und diese gegebenenfalls absetzen, anders dosieren oder ein Ersatzpräparat verschreiben. In keinem Fall sollten die Medikamente auf eigene Faust abgesetzt werden.
Die bedeutsamsten, zugelassenen Medikamente einer RLS-Therapie sind L-Dopa und Dopaminagonisten. L-Dopa ist eine Dopaminvorstufe, welche zum aktiven Dopamin umgewandelt wird, nachdem sie über die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn gelangt ist. Im Gegensatz hierzu ahmen die Dopaminagonisten diese Wirkung des Dopamins im Gehirn nur nach. Wirkstoffe, die Dopamin enthalten, werden auch in der Therapie von Parkinson genommen, jedoch gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen Parkinson und RLS. Die häufige Annahme, dass RLS-Erkrankte häufiger als andere Personen an Parkinson erkranken, wird nicht bestätigt. Betrachtet man die Dosierungen der dopaminergen Medikamente, fällt auf, dass bei der RLS-Therapie im Vergleich zur Parkinson-Therapie deutlich geringere Dosierungen verwendet werden.
Laut einigen Studien kann es während der RLS-Therapie mit L-Dopa häufiger zu einer Verschlechterung der Symptome kommen. (Augmentation) Aus diesem Grund verschreibt ein Arzt L-Dopa im Normalfall nur bei gelegentlich auftretenden, leichten RLS-Beschwerden als Bedarfsmedikation. (als sogenannte bedarfsgerechte Therapie) Bei RLS-Symptomen, die täglich verkommen, wird in der Regel ein Dopaminagonist verordnet, den es in Tablettenform oder als Pflaster gibt. Für den Fall, dass eine Therapie mit Dopaminagonisten und L-Dopa nicht den gewünschten und ausreichenden Erfolg oder eine Linderung der Beschwerden bewirkt, wird in schweren Fällen eine Therapie mit Ausweichpräparaten oder eine Kombinationstherapie mit Einsatz von mehreren Medikamenten angesetzt. Über diese Art der medikamentösen Therapie gibt es jedoch kaum Daten, die aus Studien hervorgehen.
Andere Wirkstoffe außer L-Dopa und Dopaminagonisten sind derzeit nicht für die RLS-Therapie zugelassen.5

Pflegerische Maßnahmen bei Restless Legs in der 24h-Pflege und der 24h-Betreuung

Die Pflegekraft aus Osteuropa, bspw. polnische Pflegekräfte, kann einen großen Teil dazu beitragen, dass die Erkrankung des Senioren verbessert wird und die Beschwerden des Restless Legs Syndroms in ihrer Häufigkeit reduziert werden. Die Basisbehandlung des RLS besteht aus solchen Maßnahmen, welche die 24h-Betreuungskraft selbst ergreifen kann. Lesen Sie hier nun einige Tipps und Maßnahmen, auf die bei RLS zu achten ist:

  • Die polnische Pflegekraft animiert den Betreuten, sich am Abend regelmäßig körperlich zu betätigen und unterstützt ihn dabei individuell, zum Beispiel ein Spaziergang. Ist dieses aufgrund von hoher Pflegebedürftigkeit nicht mehr möglich, kann die Seniorenbetreuung passive Bewegungsübungen durchführen.
  • Es ist wichtig, dass die 24h-Pflegekraft auf die Ernährung des Betroffenen achtet und ihn in dieser Hinsicht berät (Meidung von Koffein, Alkohol und Tabak; diese ändern die Schlafstruktur ungünstig)
  • Tägliche, abendliche Dehnübungen und Stretching (aktiv oder passiv)
  • Massage
  • Kalte und warme Güsse, die Beine können mit Franzbranntwein eingerieben werden.6

Haben Sie Fragen zur 24 Stunden Betreuung? Melden Sie sich gerne bei uns.

Wir beraten Sie unverbindlich, u.a. zu den Kosten 24 Stunden Betreuung, kümmern wir uns um die Organisation, die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen (mehr dazu unter Legalität 24 Stunden Betreuung), insb. die Bescheinigung A1, und die Anreise der 24h-Betreuerin. Zudem sind wir in der Pflegeberatung tätig und beraten zu kostenlosen Pflegehilfsmitteln. Sie bekommen durch uns professionelle Unterstützung bei der häuslichen Pflege vermittelt (mehr über Jacura hier: Vermittlungsagentur Pflegekräfte). Mit unserer Hilfe ist müssen Sie in Zukunft nicht mehr alleine Angehörige pflegen.

Quellen

1: https://de.wikipedia.org/wiki/Restless-Legs-Syndrom
2: http://www.netdoktor.de/krankheiten/restless-legs/
3: http://www.apotheken-umschau.de/Beine/Restless-Legs-Syndrom-Ursachen-56724_2.html
4: http://www.restless-legs.ch/index.php?id=23
5: http://www.rls-gut-behandeln.de/service/blog/a/therapiemoeglichkeiten-beim-restless-legs-syndrom
6: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/rls-selbstcheck-leiden-sie-am-restless-legs-syndrom-a-894756.html

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