News & Tipps: Blog zur 24h-Betreuung und Pflege

Jacura ist spezialisiert auf die 24 Stunden Betreuung daheim durch eine Pflegekraft aus Osteuropa und möchte Ihnen hier News, Tipps und Einblicke in die 24 Stunden Pflege und Betreuung geben. Viel Spaß beim Lesen!

Schizophrenie Betreuung

Definition

Schizophrenie - nicht zu verwechseln mit einer bipolaren Störung - lässt sich aus dem Griechischen ableiten. (σχίζειν s’chizein = „spalten, zerspalten, zersplittern“ und φρήν phrēn = „Geist, Seele, Gemüt, Zwerchfell. Da im antiken Griechenland das Zwerchfell für den Sitz der Seele gehalten wurde, steht das Wort „phren“ (φρήν) für beide Begriffe. Der Schweizer Psychiater Eugen Bleuler stellte den Begriff erstmals in einer Sitzung des Deutschen Vereins für Psychiatrie vor. Bleulers Konzept der Schizophrenie stand in Konkurrenz mit dem Konzept der vorzeitigen Demenz von Emil Kraeplin. Um den negativ besetzten Begriff der Schizophrenie zu vermeiden, wurde früher in Krankenhäusern bei Visiten und Arztbriefen die Bezeichnung „Morbus Bleuler“ verwandt. Damals wurden  die Schizophrenie und die affektive Psychose unter dem Begriff „endogene Psychose“ zusammengefasst. Schizophrenie ist nicht gleichzusetzen mit dauerhaften gedanklichen Leistungseinbußen, auch wenn der Begriff Dementia praecox (vorzeitige Demenz) diesen Irrtum bekräftigt. Es ist Thema der wissenschaftlichen Diskussion, ob es sich bei der Schizophrenie um eine einzige Krankheitseinheit handelt oder ob es sich um eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen und Verlaufskriterien handelt. In der Bevölkerung wird Schizophrenie oft mit anderen Erkrankungen, insbesondere einer „gespaltenen Persönlichkeit“ (dissoziative Identitätsstörung), verwechselt. Daneben setzte sich der Begriff „schizophren“ als bildungssprachlicher Ausdruck für „Unsinnigkeit, Wahn, Zwiespältigkeit, absurdes Verhalten“ durch. Diese von der Fachsprachlichkeit abweichenden Verwendungen werden von einigen Betroffenen als diskriminierend wahrgenommen.1

Symptome und Phasen

Es wird im Allgemeinen zwischen Positiv-und Negativsymptomen unterschieden. Die Negativsymptome sind in den meisten Fällen schon vor den Positivsymptomen zu bemerken.

Zu den Negativsymptomen gehören Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Antriebsverlust und Willensschwäche. Häufig findet ein Rückzug der Erkrankten von ihren Freunden und Familie statt. Sie leiden unter Gewichtsverlust, mangelnder Körperhygiene und Spracharmut. An Schizophrenie Erkrankte sind im Allgemeinen empfindsamer und verletzlicher. Die Patienten leiden vor allem unter den Negativsymptomen, da diese nur sehr schwer medikamentös zu behandeln sind.

Die Positivsymptome kommen meistens in akuten Phasen auf. Zu diesen Symptomen gehören Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Bewegungsstörungen. Die Halluzinationen sind meist akustischer Natur. (Stimmen hören) Seltener treten optische Halluzinationen auf.

 Betroffene, die an Wahnvorstellungen leiden, fühlen sich häufig von jemanden verfolgt oder sind der Meinung, dass Ihnen etwas Schlimmes passieren wird. Reales und Irreales kann schwer voneinander unterschieden werden.

Die Beschwerden bei der Schizophrenie sind sehr vielfältig und können sich im zeitlichen Auftreten stark unterscheiden. Prinzipiell wird zwischen einer akuten und einer chronischen Phase unterschieden.

Konkrete Phasen und Symptome

Akute Krankheitsphase: In dieser Phase haben die Betroffenen häufig keine Krankheitseinsicht; die Positivsymptome stehen im Vordergrund. Die Formulierung „positiv“ bedeutet, dass der Betroffene Anzeichen hat, die bei einem gesunden Menschen nicht vorhanden sind.

Positivsymptome:

  • Halluzinationen, Wahnvorstellungen (häufig Vergiftungswahn oder Verfolgungswahn)
  • Bewegungsstörungen: Wiederholen von gleichförmigen Bewegungen (z.B. Händeklatschen, hin und her laufen) oder stark verlangsamte Bewegungen, der Patient spricht nicht mehr
  • Im Extremfall tritt beim Patienten eine eigenartige körperliche Stellung auf, dieser verharrt in dieser Position für eine lange Zeit (Katalepsie). In Verbindung mit Fieber ist dieser Zustand lebensbedrohlich.

Chronische Krankheitsphase: Hier treten Negativsymptome auf, es fehlt etwas im Vergleich zum gesunden Menschen. Daher wird auch von Minussymptomen gesprochen. Es treten Einschränkungen bei bestimmten psychischen Funktionen und bei der Emotionalität auf.

Negativsymptome:

  • Sozialer Rückzug
  • Sprachmangel
  • Emotionslosigkeit
  • Vernachlässigung des Äußeren
  • Abnahme oder Verlust von Interessen oder Freizeitaktivitäten

Weitere typische Krankheitszeichen:

  • Ich-Störung: die eigene Persönlichkeit erscheint gespalten und unwirklich, der Erkrankte fühlt sich nicht als sich selbst. Er erlebt sich selbst und seine Umwelt als fremd und unwirklich.
  • Störungen des Gefühlslebens: starke Stimmungsschwankungen, wobei die Stimmungslage nicht immer passend zur Situation ist. (z.B. lacht der Patient, wenn er etwas trauriges erfährt) Depressive Stimmungen oder Angst treten oft auf.
  • Störungen im Denken und Sprechen: Gedanken sind zerfahren und unlogisch, Gedanken brechen ab, Begriffe verlieren ihre Bedeutung. Oft tritt bei den Patienten das Gefühl auf, andere Menschen könnten ihre Gedanken lesen oder beeinflussen. Die Sprache kann skurril sein, es werden neue Wörter erfunden, der Satzbau ist zerstört oder Wörter werden durcheinander gewürfelt.
  • Fehlende Fähigkeit zur Abschirmung äußerer Reize. Dieses kann zu einer schnellen Überforderung im Alltag führen.
  • Verlust des Bezugs zur Wirklichkeit (Autismus): Der Betroffene zieht sich in seine eigene Welt zurück. Er wirkt wenig interessiert, gleichgültig, freudlos und ist unfähig, Nähe zu empfinden.

Zusätzliche psychische Erkrankungen wie Depression oder Sucht sind bei einer Schizophrenie häufig anzutreffen. Es kann auch zu schweren Krisen mit Suizidalität kommen, in denen eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus notwendig wird.2

Ursachen und Auslöser der Schizophrenie

Eine schizophrene Psychose besitzt mehrere Ursachen.

Schizophrene Störungen gehören zu den schizophrenen Psychosen. Eine Psychose ist eine schwere seelische Erkrankung, die die psychischen Funktionen eines Menschen maßgeblich beeinträchtigt. Zu psychotischen Erkrankungen zählt unter anderem manche schwere Depression. Für die Erkrankung an einer schizophrenen Psychose gibt es keine einzelne Ursache. Mehrere Aspekte müssen hierfür zusammentreffen. Welche das sind und welche Rolle sie bei der Erkrankung spielen, ist individuell und bei jedem Menschen unterschiedlich.

  • Somatische Ursachen: Körperliche Faktoren, wie z.B. eine Veränderung der Gehirnsubstanz, haben ebenfalls Einfluss auf die Krankheit. Sie wirken sich auch auf den Krankheitsverlauf und –dauer aus. Die Erkrankung kann in diesem Fall länger und intensiver sein.
  • Genetische Faktoren: Es lassen sich erbliche Einflüsse auf die Krankheit nachweisen. So gibt es in manchen Familien eine etwas höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit. Ein Kind hat beispielsweise ein Erkrankungsrisiko von 10 bis 15 Prozent, wenn schon ein Elternteil von einer schizophrenen Psychose betroffen ist.
  • Psychosoziale Einflüsse: Umweltfaktoren (Familie, Freunde, Arbeitskollegen) sind weniger Ursache, sondern vielmehr für den weiteren Verlauf der Erkrankung entscheidend. Früher gab es die Annahme, dass Kinder, die in weniger stabilen Familien aufwachsen, mit höherer Wahrscheinlichkeit an einer Psychose erkranken. Diese Theorie ist inzwischen jedoch widerlegt worden. Denkbar ist aber, dass die Verletzbarkeit (Vulnerabilität) durch eine schwere Störung der Beziehung zwischen Eltern und Kind beeinflusst wird. Nicht jeder Mensch ist gleich stark belastbar. Manche Menschen scheinen ein besonders schwaches Nervenkostüm zu haben. Wenn diese Vulnerabilität außergewöhnlich hoch ist, kann schon ein mäßiger Stress zur Überschreitung der gerade noch erträglichen Grenze führen. Dann kann es zum Auftreten einer schizophrenen Psychose kommen.
  • Stress: Chronischer Stress und tagtägliche Belastungen können zusammen mit einer gewissen Verletzbarkeit Einfluss auf die Erkrankung nehmen. Desweiteren haben aber auch der akute Stress und die unerwarteten Schicksalsschläge im Leben eine große Bedeutung.
  • Drogen, Alkohol, Kaffee und Tabak: Diese Stoffe alleine verursachen noch keine Psychose, sie können aber eine neue Krankheitsepisode auslösen, wenn jemand schon an einer schizophrenen Erkrankung leidet. Wenn der Patient Medikamente einnimmt, sollte auch der geringe Konsum von Alkohol, Kaffee und Tabak mit dem Arzt besprochen werden.3
Schizophrenie in der 24 Stunden Betreuung und Pflege
Schizophrenie ist auch ein Thema in der 24h-Betreuung und Pflege

Behandlung

Spezialisten gehen nach aktuellen Erkenntnissen davon aus, dass ein frühzeitiger Beginn der Therapie für die Prognose günstiger ist als ein späterer Anfang. Häufig wird die Schizophrenie allerdings erst spät erkannt, da die Symptome anfänglich unspezifisch sein können. Verbesserte Früherkennungsmaßnahmen und spezielle Therapieeinrichtungen (Früherkennungszentren) sollen hier gegensteuern.

Eine Behandlung setzt sich im Wesentlichen aus drei Bausteinen zusammen:

  • Medikamente
  • Psychotherapie
  • Soziotherapie

In der akuten Krankheitsphase kommen zunächst Medikamente zum Einsatz. Vorrangig sollen damit psychotische Symptome wie Halluzination und Wahn positiv beeinflusst werden. Diese Anzeichen lassen sich besonders gut mit Medikamenten behandeln. In vielen Fällen erfolgt die Therapie zu Beginn in einer Tagesklinik oder in einer psychiatrisch-psychotherapeutischen Klinik. Bei milderen Verläufen und guter Zusammenarbeit kann eine Therapie auch ambulant erfolgen.

In der Stabilisierungsphase gewinnen psychotherapeutische und soziotherapeutische Methoden zunehmend an Bedeutung (psychosoziale Therapie). Diese können im weiteren Verlauf häufig als ambulante Angebote genutzt werden oder auch teilstationär in einer Tagesklinik stattfinden. Diese Therapieverfahren dienen den Patienten dazu, ihre Krankheit besser verstehen zu können und somit aktiv an der Therapie mitzuarbeiten. Außerdem lernen die Betroffenen, auf mögliche Anzeichen eines Rückfalls zu achten sowie Krankheits-und Behandlungskonzepte kennenzulernen, um frühzeitig adäquate Hilfe in Anspruch zu nehmen. Betroffene erhalten Unterstützung bei der Wiedereingliederung in den Beruf oder das Alltagsleben. Bei besonders langwierigen Verläufen auch über spezielle Rehabilitationsmaßnahmen, zum Beispiel betreute Wohngruppen. Wie die Bausteine der Behandlung gewichtet werden, hängt von der Krankheitsphase, aber auch vom individuellen Ziel der Behandlung ab. Die Therapie folgt der aktuellen Leitlinie:

1. Medikamente:

In der akuten Krankheitsepisode helfen Medikamente, welche die Symptome zum Abklingen bringen, meistens gut. Abhängig vom Krankheitsbild, der Prognose und dem bisherigen Verlauf, kann es bereits in den ersten Tagen zu einer Besserung der Symptome kommen, die sich innerhalb der folgenden Wochen entweder voll entfaltet oder weitere Anpassungen der Therapie notwendig macht. Der Arzt wählt nach Möglichkeit immer mit und nach Absprache mit dem Patienten das Medikament aus, welches individuell voraussichtlich am besten geeignet ist. Der behandelnde Arzt klärt den Betroffenen ausführlich über mögliche Nebenwirkungen auf. Bei den Medikamenten gegen Psychosen wie der Schizophrenie unterscheiden Ärzte zwei Untergruppen sogenannter Neuroleptika, welche allerdings teilweise Überlappungen haben:

  • "typische" Antipsychotika (Antipsychotika / Neuroleptika der ersten Generation)
  • "atypische" Antipsychotika (Antipsychotika der zweiten Generation)

Im Normalfall verschreibt der Therapeut nur eine einzelne Substanz in einer möglichst niedrigen Dosierung. Bleibt die Wirkung aus, wird die Dosis nach einigen Wochen vorsichtig gesteigert oder ein anderes Medikament verordnet. Häufig muss auch mit weiteren Medikamentengruppen kombiniert werden, wie zum Beispiel Sedativa oder Antidepressiva, aber auch mit sogenannten Stimmungsstabilisierern. In einem Drittel der Fälle führen die Medikamente leider nicht zum gewünschten Erfolg. Vor allem gegen sogenannte Negativsymptome und Denkstörungen können Medikamente allein oft nicht genügend ausrichten. Bei unsicherer Medikamenteneinnahme stehen in der heutigen Zeit auch sogenannte Depot-Antipsychotika mit längerer Wirkdauer zu Verfügung.

Mögliche Nebenwirkungen der Antipsychotika:

Antipsychotika machen nicht abhängig. Sie verändern auch nicht die Persönlichkeit und in der Therapie der Psychosen leisten sie wertvolle Dienste.

  • Bewegungsstörungen (Dyskenesien), sogenannte extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen. Die Medikamente haben Auswirkungen auf den Stoffwechsel des Hirnbotenstoffes Dopamin, der für die Koordination von Bewegungen von großer Bedeutung ist. Nach längerer Therapie können sich manchmal anhaltende Bewegungsstörungen einstellen.
  • Neuere, atypische Antipsychotika führen seltener zu motorischen Nebenwirkungen, einige von ihnen können andererseits ein sogenanntes metabolisches Syndrom mit Gewichtszunahme und Stoffwechselstörungen (Zucker-und Fettstoffwechsel) führen. Wichtig sind hier eine Aufklärung über gesunde Lebensweise und regelmäßige Kontrollen durch den Arzt von großer Bedeutung. Die Wirkstoffe müssen je nach Krankengeschichte und individuellem Risiko für einige Jahre oder sogar dauerhaft genommen werden.

Leiden Schizophrenie-Patienten zusätzlich an einer Suchterkrankung, gestaltet sich die Therapie oft komplizierter, den Betroffenen fällt es oft noch schwerer, Medikamente regelmäßig einzunehmen, den Empfehlungen zu folgen und an der Behandlung mitzuwirken.

2.Psychotherapie:

Wenn sich der Zustand des Patienten stabilisiert hat, werden psychotherapeutische Verfahren zunehmend wichtiger in der Behandlung. Betroffene werden möglichst umfassend über ihre Krankheit informiert. Diese systematische und strukturierte Vermittlung von Wissen soll die Patienten unter anderem in die Lage versetzen, auf Zeichen eines Krankheitsrückfalls zu achten und entsprechend darauf zu reagieren. Hiermit kann das Risiko für Rückfälle gesenkt werden.

Außerdem erlernen die Patienten einen besseren Umgang mit Konflikten oder Stress. Das soziale Miteinander und die Kommunikation mit anderen werden geübt, soziale Fertigkeiten werden trainiert. Die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen werden durch gezielte Übungen verbessert. Es ist von großer Bedeutung, dass Angehörige in die Therapie mit einbezogen werden, um Konfliktsituationen innerhalb der Familie zu beheben und die Probleme nach Möglichkeit mit Hilfe geeigneter Verhaltensweisen zu entschärfen. In Angeboten für Angehörige erhalten Bezugspersonen der Patienten ebenfalls Informationen zur Krankheit, so dass die Betroffenen bestmöglich unterstützt werden können. Gleichzeitig haben sie Gelegenheit, sich mit anderen Angehörigen auszutauschen, Probleme zu besprechen, Sorgen loszuwerden, um sich selber eine Entlastung zu verschaffen.

3.Rehabilitation und Soziotherapie:

Das Ziel der soziotherapeutischen Methoden ist es, die Patienten in die Lage zu versetzen, wieder ein möglichst eigenständiges Leben zu führen. So erhalten sie Unterstützung dabei, eine geeignete Wohnung oder eine Einrichtung des betreuten Wohnens zu finden. Therapeuten und Betreuer motivieren Betroffene, ihren Tagesablauf sinnvoll zu strukturieren, alle notwendigen Alltagsaufgaben wie zum Beispiel Kochen und  Einkaufen zu erledigen, sich nicht zu isolieren, sondern Kontakte zu knüpfen und auch die Freizeit aktiv zu gestalten. Ein bedeutendes Ziel ist es weiterhin, dass die Patienten lernen, auf mögliche Anzeichen eines Rückfalls richtig zu reagieren und auch langfristig aus Eigeninitiative alle passenden Hilfsangebote zu nutzen. Soweit es machbar ist, sollten die Betroffenen wieder in den Beruf zurückfinden, beispielsweise durch berufliche Rehabilitationsmaßnahmen wie Weiterbildungen, Umschulungen oder Schulungen. Sollte die Wiedereingliederung in den Beruf nicht aussichtsreich sein, stünde eine Beschäftigung in spezialisierten Einrichtungen wie zum Beispiel Werkstätten für angepasste Arbeit in Aussicht.4

Pflegerische Maßnahmen bei einer Schizophrenie in der 24h-Pflege und der 24h-Betreuung

Die Betreuung von Menschen mit einer Schizophrenie, deren Seele durch nachlassende soziale Kontakte oder mangelnde Selbstständigkeit gelitten hat, stellt für die Pflegerin der 24h-Pflege eine große Herausforderung dar. In diesem Fall muss nicht nur auf die tägliche Pflege, sondern auch auf die eigene Psyche geachtet werden. Hier nun einige Tipps im Umgang mit den Erkrankten:

  • Polnische Pflegekräfte sollten nicht versuchen, dem Betroffenen seinen Wahn auszureden. Dieser Versuch würde ohnehin nicht gelingen, da der Patient seine Gedanken und Wahrnehmungen für absolut real hält. Es kann den Wahn aber verstärken und den Erkrankten gefährden.
  • Zuverlässigkeit und Kontinuität im sozialen Umfeld. Die Bezugspersonen der Betroffenen sollten nicht ständig wechseln. Sie müssen wissen, wer für sie zuständig ist.
  • Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz ist von großer Bedeutung. Zu viel Nähe könnte vom Patienten als Bedrohung empfunden werden, könnte die Bezugspersonen beeinflussen oder anderweitig die Krankheit verschlimmern. Eine zu starke Distanz verstärkt die Einsamkeit und lässt den Kranken mit seiner Angst alleine.
  • Wichtig für schizophrene Patienten sind einfache, klare und übersichtliche Informationen seitens der 24 Stunden Pflege. Der Kommunikationsstil muss eindeutig sein. Komplizierte Erklärungen, ironische Bemerkungen und vage Aussagen sollten vermieden werden. Also „um 9 Uhr komme ich und spiele mit Ihnen“ und nicht „Vielleicht spielen wir nachher zusammen“.
  • Die polnische Pflegekraft sollte dem stark psychotischen Patienten genügend Rückzugsmöglichkeiten ermöglichen. Die Betroffenen werden nicht zur Teilnahme an Therapien gezwungen, nur die notwendige Körperpflege sollte eingehalten werden. Um eine Beziehung zu diesen schwer kranken Patienten aufzubauen, eignen sich besonders einfache gemeinsame Tätigkeiten. (Mehr zu den Leistungen einer 24 Stunden Betreuung)
  • Die Patienten werden vor Reizüberflutungen durch Lärm, emotionale Belastungen, zu vielen sozialen Kontakten oder Therapie geschützt.
  • Die Seniorenbetreuung achtet auf eine ausgewogene Ernährung. Akut Erkrankte können manchmal wegen Vergiftungsängsten nicht essen. Solange sie genug trinken, kann diese Essensverweigerung für ein paar Tage akzeptiert werden. Manchmal hilft es, Obst oder originalverpacktes Essen anzubieten. Beispielsweise werden Säfte, die vor den Augen des Patienten geöffnet werden, eher getrunken als ein Glas voll Saft, welches vorbereitet wurde.
  • In jeder Krankheitsphase sollten die Pflegenden versuchen, die gesunden „Anteile“ der Patienten zu entdecken und zu fördern. Bemerkt man etwa, dass ein Patient gerne spielt, kann diese „gesunde“ Fähigkeit durch das regelmäßige Spielen mit einer Pflegekraft gestärkt werden. Für einen Patient, der wieder arbeiten möchte, ist nach ausreichender Stabilisierung die Arbeitstherapie geeignet.
  • Selbstschutz und Schutz Dritter bei aggressiven Attacken5

 

 

Quellen:

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie
  2. http://www.leben-mit-schizophrenie.com/de/Schizophrenie-Symptome.php
  3. https://schizophrenie.hexal.de/schizophrenie/ursachen/
  4. http://www.apotheken-umschau.de/Psyche/Schizophrenie-Therapie-114119_5.html
  5. http://www.pflegewiki.de/wiki/Schizophrenie

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